Verabschiedung des Zentralpräses
P. Josef Schwemmer in „Maria Rosenöd“
am 01.09.2024
Josef Schwemmer CSsR war vom
01.01.2014 bis zum 31.8.2024
Zentralpräses in Cham
Im Zeichen der Verabschiedung von Zentralpräses Josef Schwemmer stand am Sonntag 1.9.2024 die MMC-Herbstwallfahrt der Sodalen in „Maria Rosenöd“ in Neuhaus. Hermann Oswald würdigte stellvertretend für Präfekten und Konsult nicht nur die unschätzbaren Dienste von Schwemmer sondern ebenso dessen nahbare Art.
Zweimal im Jahr steht die Wallfahrtskapelle „Maria Rosenöd“ bei Neuhaus auf Einladung der Marianischen Männerkongregation Cham besonders im Mittelpunkt und neben den Sodalen und MMC-Gruppen machen sich das religiöse Kleinod auch anderweitige Marienverehrer und Gläubige zum Ziel. Nach dem Maifeiertag veranstaltet die MMC jeweils am ersten Sonntag im September in Maria Rosenöd ein zweites Wallfahrtsfest. Zum recht guten Besuch trug nicht nur das schöne Wetter bei, sondern besonders auch das letzte Wallfahrtsfest mit dem langjährigen Zentralpräses Schwemmer. Die ersten Sodalen zogen versehen mit dem Pilgersegen bereits Sonntagfrüh um 7 Uhr vom Chamer Klosterhof aus betend und singend zur Gnadenmutter nach Neuhaus. Auch weitere MMC-Gruppen bzw. Pfarrgemeinden wie Sattelpeilnstein bzw. Schorndorf machten sich am Nachmittag auf den Weg.
Sodalen-Präses Josef Schwemmer begrüßte die Sodalen und Gläubigen recht herzlich, für die musikalische Umrahmung sorgte dankenswerterweise die Blaskapelle Michelsneukirchen mit Liedbeiträgen aus der Schubert-Messe sowie Marienliedern. Schwemmer dankte allen herzlich für das Kommen, ebenso den Ministranten für ihren Dienst am Altar und den MMC-Präfekten für die Organisation. In seiner Predigt ging Pater Schwemmer auf die Schriftlesungen des Sonntags aus dem Buch Deuteronomium (Mose sprach zum Volk: Israel, hör auf die Gesetze und Rechtsentscheide, die ich euch zu halten lehre!) und dem Markus-Evangelium (Jesus antwortete ihnen: Der Prophet Jesája hatte Recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte, wie geschrieben steht: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir). „Auf was kommt es wirklich an“, so Zentralpräses Schwemmer fragend. Es gelte genau hinzuschauen auf die Gebote Gottes und sich nicht von Überlieferungen blenden zu lassen, „es gilt mit dem Herzen zu schauen“. Entscheidend sei die Liebe, denn: „Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos, Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch, Ehre ohne Liebe macht hochmütig, Ordnung ohne Liebe macht kleinlich, Besitz ohne Liebe macht geizig, Klugheit ohne Liebe macht grausam, Glauben ohne Liebe macht fanatisch, Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart, Pflicht ohne Liebe macht verdrießlich – ein Leben ohne Liebe ist sinnlos“. Herz und Liebe gezeigt hätte Maria, die Mutter Gottes („Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“). Und so gelte es auf Maria zu schauen und von ihrem „Ja“ zu lernen.
Präfekt Hermann Oswald ergriff vor dem Schlusssegen das Wort und richtete sich mit liebevollen Worten an Pater Schwemmer. „Vor mehr als zehn Jahren, Anfang Januar 2014, konnte ich dich zu deinem ersten Ortskonvent in Wilting begleiten“. Es sei zugleich der 65. Geburtstag von Schwemmer gewesen, „unsereins würde mit diesem Alter an Ruhestand denken“. Pater Schwemmer dagegen habe angepackt, um die vielfältigen Aufgaben bei der Männerkongregation zu meistern. Dazu gehörten zahlreiche Ortskonvente (die MMC Cham zählt insgesamt 117 Ortsgruppen), Obmänner-Tagungen im Frühjahr und Herbst, Konsult-Sitzungen, Hauptfest in Cham, zweimal Wallfahrtsfeste in Maria Rosenöd (1. Mai und erster Sonntag im September) und vieles mehr. Auch eine gern gelesene Sodalen-Post galt es dreimal im Jahr mit interessanten Beiträgen von Seiten des Zentralpräses herauszubringen. Aber dem war dann noch nicht genug, Anfang November 2015 hat Pater Schwemmer zusätzlich die Aufgaben als Rektor des Klosters Gars übernommen, „was ein ständiges Pendeln zwischen Gars am Inn und Cham zur Folge hatte“.
Mit der Ära von Pater Josef Schwemmer als Zentralpräses ende wohl auch eine über 120 Jahre andauernde fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Redemptoristen-Orden. Die MMC wurde 1903 nach dem Erbau der Klosterkirche von Pater Schleinkofer gegründet, „und alle verantwortlichen Zentralpräses kamen seitdem aus den Reihen der Redemptoristen“. So auch Pater Untergerer, der vor 75 Jahren diesen wunderschönen Wallfahrtsort Maria Rosenöd gegründet hat und die Chamer Kongregation zur zweitgrößten in ganz Bayern machte. Laut Präfekt Oswald zeichnete sich in den letzten Monaten ab, dass eine Nachfolgebesetzung des Zentralpräses von Seiten des Ordens aus personellen Gründen leider nicht mehr möglich sein wird. Seitens der Redemptoristen wurde daher das Gespräch mit der Diözese Regensburg gesucht, um eine Lösung zu finden. Laut Oswald ist eine Nachbesetzung bereits in Sicht, aber noch nicht in trockenen Tüchern.
Präfekt Oswald wandte sich abschließend nochmals sehr persönlich an Schwemmer und sagte Vergelt’s Gott im Namen von ca. 6.000 Sodalen der MMC Cham, etwa 110 Obmännern aus den Ortsgruppen, den 15 Konsultoren, den drei Präfekten-Team sowie den zwei Damen aus dem MMC-Büro für die immer korrekte, freundschaftliche, freundliche und doch zielstrebige Art. „Alle wünschen wir dir viel Gesundheit in deinem wohlverdienten Ruhestand“. Pater Schwemmer, der in seiner bescheidenen Art auch für seine Verabschiedung keinen großen Akt wünschte, bedankte sich bei allen Beteiligten: „Mir waren immer Begegnungen auf Augenhöhe wichtig“. Am Sonntagnachmittag wurde die Maria-Rosenöd-Herbstwallfahrt mit Rosenkranz sowie Marienfeier abgeschlossen.
Bilder zur Herbstwallfahrt und zur Verabschiedung von P. Schwemmer finden Sie in der Bildergalerie unter Maria Rosenöd 2024.